· 발행기관 : 한국독일어문학회
· 수록지 정보 : 독일언어문학 / 27호 / 121 ~ 140페이지
· 저자명 : 권선형
Die vorliegende Arbeit versucht, anhand des Zeitromans Die Verteidigung der Kindheit von Martin Walser sowohl über das Verhältnis von Gedächtnis und Identität als auch über die Funktion des Zeitromans als kulturelles Gedächtnis zu diskutieren.
Alfred Dorn, die Hauptfigur des Romans, wurde durch die Zerstörung Dresdens, seiner Heimat, am 13. Februar 1945 traumatisiert und zudem durch die Teilung zwischen Ost und West aus dem Paradies der Kindheit vertrieben. Er fühlt, mit der Vergangenheit gebrochen zu haben, was ihn in Schwierigkeiten mit der Identität geraten und eine anomale nicht-bürgerliche Existenz führen lässt.
Die Fähigkeit zur Erinnerung ist Voraussetzung für individuelle Identität, denn der Einzelne erfährt die Kontinuität seines Ichs durch Erinnerung und kann sich auf Basis der zuvor gemachten Erfahrungen in der Welt orientieren. Darunter ist zu verstehen, dass Alfred Dorn durch den Bruch mit der Vergangenheit in die Krise des Gedächtnisses und damit auch in diejenige seiner Identität geraten ist. Ihm sind die Mittel des Erinnerns an seine Vergangenheit verloren gegangen.
Alfred Dorn versucht nun für seine Identität das Alfred-Dorn-Museum aufzubauen, in dem seine Vergangenheit rekonstruiert werden soll. Sein Bemühen um das Museum zeigt sich vor allem in Dokumentierung seines Lebens und Sammlung der Dinge aus seiner Vergangenheit. Dadurch soll diese nicht vergessen, sondern bewahrt und sich immer wieder an sie erinnert werden. Das private Museum soll als sein Erinnerungsraum die Brückenfunktion des Gedächtnisses ermöglichen. Alfred beschäftigt sich noch mit der sächsischen Geschichte, die er zum Erfassen seiner Lebensgeschichte produktiv benutzt. Er sucht aufgrund der kollektiven Identität Sachsens seine eigene Identität, die durch das Befassen mit seiner Autobiographie ausgebildet werden soll.
An diesen Tätigkeiten von Alfred Dorn ist zu verstehen, dass Kultur, der das menschliche Bedürfnis nach Bewahrung zugrunde liegt, nichts anderes ist, als mit dem Gedächtnis die Identität der Menschheit aufzubauen. Der Zeitroman, der sich durch Darstellung und Kritik der politischen und sozialen Zeitgeschichte konstituiert, kann daher mehr als andere literarische Genres seine Funktion als kulturelles Gedächtnis besser erfüllen, weil in ihm die Vergangenheit besser vergegenwärtigt ist. Die Verteidigung der Kindheit von Martin Walser, der mittels des Lebens Alfred Dorns einen Einblick in die historischen und politischen Ereignisse des modernen Deutschlands gestattet, ist daher als Zeitroman ein bedeutender Erinnerungsraum und zugleich ein wichtiges kulturelles Gedächtnis.
Die vorliegende Arbeit versucht, anhand des Zeitromans Die Verteidigung der Kindheit von Martin Walser sowohl über das Verhältnis von Gedächtnis und Identität als auch über die Funktion des Zeitromans als kulturelles Gedächtnis zu diskutieren.
Alfred Dorn, die Hauptfigur des Romans, wurde durch die Zerstörung Dresdens, seiner Heimat, am 13. Februar 1945 traumatisiert und zudem durch die Teilung zwischen Ost und West aus dem Paradies der Kindheit vertrieben. Er fühlt, mit der Vergangenheit gebrochen zu haben, was ihn in Schwierigkeiten mit der Identität geraten und eine anomale nicht-bürgerliche Existenz führen lässt.
Die Fähigkeit zur Erinnerung ist Voraussetzung für individuelle Identität, denn der Einzelne erfährt die Kontinuität seines Ichs durch Erinnerung und kann sich auf Basis der zuvor gemachten Erfahrungen in der Welt orientieren. Darunter ist zu verstehen, dass Alfred Dorn durch den Bruch mit der Vergangenheit in die Krise des Gedächtnisses und damit auch in diejenige seiner Identität geraten ist. Ihm sind die Mittel des Erinnerns an seine Vergangenheit verloren gegangen.
Alfred Dorn versucht nun für seine Identität das Alfred-Dorn-Museum aufzubauen, in dem seine Vergangenheit rekonstruiert werden soll. Sein Bemühen um das Museum zeigt sich vor allem in Dokumentierung seines Lebens und Sammlung der Dinge aus seiner Vergangenheit. Dadurch soll diese nicht vergessen, sondern bewahrt und sich immer wieder an sie erinnert werden. Das private Museum soll als sein Erinnerungsraum die Brückenfunktion des Gedächtnisses ermöglichen. Alfred beschäftigt sich noch mit der sächsischen Geschichte, die er zum Erfassen seiner Lebensgeschichte produktiv benutzt. Er sucht aufgrund der kollektiven Identität Sachsens seine eigene Identität, die durch das Befassen mit seiner Autobiographie ausgebildet werden soll.
An diesen Tätigkeiten von Alfred Dorn ist zu verstehen, dass Kultur, der das menschliche Bedürfnis nach Bewahrung zugrunde liegt, nichts anderes ist, als mit dem Gedächtnis die Identität der Menschheit aufzubauen. Der Zeitroman, der sich durch Darstellung und Kritik der politischen und sozialen Zeitgeschichte konstituiert, kann daher mehr als andere literarische Genres seine Funktion als kulturelles Gedächtnis besser erfüllen, weil in ihm die Vergangenheit besser vergegenwärtigt ist. Die Verteidigung der Kindheit von Martin Walser, der mittels des Lebens Alfred Dorns einen Einblick in die historischen und politischen Ereignisse des modernen Deutschlands gestattet, ist daher als Zeitroman ein bedeutender Erinnerungsraum und zugleich ein wichtiges kulturelles Gedächtnis.
· 없음