· 발행기관 : 한국괴테학회
· 수록지 정보 : 괴테연구 / 20호 / 139 ~ 158페이지
· 저자명 : 임우영
Die Sprache Heinrich von Kleists (1777-1811) gilt hinsichtlich ihrer syn- taktischen und auch ihrer stilistischen Aspekte außerordentlich in der deut- schen Literaturgeschichte. Seine stilistischen “Auffälligkeiten” (die Kompliziert- heit des Satzbaus; die häugfigen Unterbrechungen des Satze durch zahlreiche Nebensätze, Relativsätze und adverbiale Bestimmungen; die Ausdehnung des Satzes durch den parataktische Satzbau usw.) führen seinen “eigentümlichen” Stilcharakter vor, der sich sowohl von seinen frühromantischen als auch klassischen Zeitgenossen unterscheidet: Während die Frühromantiker eine “Bevorzugung kurzer Sätze” und eine “ausgesprochene Vorliebe für geheimnis- volle, düstere, sehnsuchtweckende Ausdrücke” als ihren Stil zu charakteri- sieren versuchen, zeigt die Kleistsche Sprache in Erzählungen “eine unerhörte Wucht des Vortrags und Tempos, eine ungeheuere dramatische Spannung und Ballung”. Im Gegensatz zum klassischen Stil, der sich durch “wohlaus- gewogenen ebenmäßigen Satzbau” ein künstlerisch gedanklich geschlossenen Ganzes zu gewinnen bemüht, ist die Sprache Kleists in seinen Erzählungen gekennzeichnet durch “hypotaktische Schachtelung”, die mit mehrfach unter- geordneten Nebensätzen und mit Beifügungen aller Art aufgefüllt ist, damit die Sprache die äüßersten Spannung und die “komprimierende Wucht” enthält.
Der Hauptgrund der Kompliziertheit der Kleistscher Nebensätze bzw. Relativesätze könnte darin liegen, dass die Permutation von Matrix-Satz (SM) und Konstituenten-Satz (KM) nicht nach den “Schulregeln der deutschen Satzbau” eingeordnet sind. Nach der Untersuchung über die zusammengesetzen Sätze in Prosatexten Heinrich von Kleists wird jeder zweite KM in SM untergeornet (Innerhalb der KM befinden sich wieder untergeordnete KM.) Zusätzlich machen die Relativsätze, Appositionen, Unterbrechungen durch adverbiale Bestimmungen, häufige Einsetzungen des Kommas den Satz komplizierter. Deshalb ist es nicht leicht, die Einheit der Sachverhalte von SM und SK kontinuierlich wahrzunehmen.
Aber in den Briefen, die Kleist zwischen 1807 und1810 geschrieben hat, stehen die Permutationen anders als in den Erzählungen. In Briefen stehen 81.5% SK regelmäßig vor oder nach SM. Diese Tatsache kann darauf hin- weisen, dass die Permutationen in Erzählungen nach der “Kleistschen Ten- denz” künstlich erzeugt worden sind, um den Blick auf die ‘Geschehnisfolge’ und ‘Umnständlichkeit’ nicht zu verlieren.
Emil Staiger hat versucht, “zur Verdeutlichung” den ersten Absatz von Kleists Novelle “Das Bettelweib von Locarno” “in gewohnter Art” zu erzählen. Er hat den drei-sätzigen Originalabsatz verzehnfacht, einen davon sogar erdichtet. “In gewohnter Art” vereinfacht er den komplizierten Satz Kleists, indem er nur dreimal Relativsätze und zweimal Nebensätze verwendet. Natürlich kann man nicht behaupten, dass die Übertragung von Staiger die allgemeingültige Ausdrucksform der Gegenwartssprache ist. Aber eins ist klar, die Kleistsche Sprache ist sowohl für seine Zeitgenossen als auch für die gegenwärtigen Leser ungewöhnlich. Seine sprachliche Problematik, die die Nacherzähler des 19. und 20. Jahrhunderts auch absichtlich zu vermeiden scheinen, sind folgend: 1. “Überschwenglich” verwendet Kleist die Nebensätze und Relativsätze ohne Berücksichtigung auf die inhaltliche und syntaktische Einheit des Satzes. 2. Innerhalb eines Satzes kommen die hypotaktischen Konstruktionen zu oft vor, so dass die Sachverhalte des Satzes nicht einheitlich bleiben können. 3. Ein Aussagesatz besteht aus mehren Finitverben (parataktischer Satzbau), obwohl er zu mehreren selbstständigen Sätzen aufgebaut werden kann. 4. Seine Einfügung der Nebensätze und Relativsätze ist so ungewöhnlich, dass sie gegen die “gewöhnlichen” Satzstellungsregeln verstößt.
Abrer Kleist erzählt durch diese “ungewöhnliche Erzählweise” dem Leser das Geschehnis und den Raum “anstoßweise” und atemberaubend, so dass sich die erzählte Welt in einem Satz zeitlich und räumlich mehrfach anhäuft und sich überlagert. Dann wird sie in den Absatz nach und nach konzentriert, und schließlich bilden die konzentrierten Kräfte die “ungeheuere dramatische Spannung und Ballung” wie ein Bogen. Das wäre sein absichtlich erzeugter Stil und seine zielgerichtete sprachliche Ästhetik.
Die Sprache Heinrich von Kleists (1777-1811) gilt hinsichtlich ihrer syn- taktischen und auch ihrer stilistischen Aspekte außerordentlich in der deut- schen Literaturgeschichte. Seine stilistischen “Auffälligkeiten” (die Kompliziert- heit des Satzbaus; die häugfigen Unterbrechungen des Satze durch zahlreiche Nebensätze, Relativsätze und adverbiale Bestimmungen; die Ausdehnung des Satzes durch den parataktische Satzbau usw.) führen seinen “eigentümlichen” Stilcharakter vor, der sich sowohl von seinen frühromantischen als auch klassischen Zeitgenossen unterscheidet: Während die Frühromantiker eine “Bevorzugung kurzer Sätze” und eine “ausgesprochene Vorliebe für geheimnis- volle, düstere, sehnsuchtweckende Ausdrücke” als ihren Stil zu charakteri- sieren versuchen, zeigt die Kleistsche Sprache in Erzählungen “eine unerhörte Wucht des Vortrags und Tempos, eine ungeheuere dramatische Spannung und Ballung”. Im Gegensatz zum klassischen Stil, der sich durch “wohlaus- gewogenen ebenmäßigen Satzbau” ein künstlerisch gedanklich geschlossenen Ganzes zu gewinnen bemüht, ist die Sprache Kleists in seinen Erzählungen gekennzeichnet durch “hypotaktische Schachtelung”, die mit mehrfach unter- geordneten Nebensätzen und mit Beifügungen aller Art aufgefüllt ist, damit die Sprache die äüßersten Spannung und die “komprimierende Wucht” enthält.
Der Hauptgrund der Kompliziertheit der Kleistscher Nebensätze bzw. Relativesätze könnte darin liegen, dass die Permutation von Matrix-Satz (SM) und Konstituenten-Satz (KM) nicht nach den “Schulregeln der deutschen Satzbau” eingeordnet sind. Nach der Untersuchung über die zusammengesetzen Sätze in Prosatexten Heinrich von Kleists wird jeder zweite KM in SM untergeornet (Innerhalb der KM befinden sich wieder untergeordnete KM.) Zusätzlich machen die Relativsätze, Appositionen, Unterbrechungen durch adverbiale Bestimmungen, häufige Einsetzungen des Kommas den Satz komplizierter. Deshalb ist es nicht leicht, die Einheit der Sachverhalte von SM und SK kontinuierlich wahrzunehmen.
Aber in den Briefen, die Kleist zwischen 1807 und1810 geschrieben hat, stehen die Permutationen anders als in den Erzählungen. In Briefen stehen 81.5% SK regelmäßig vor oder nach SM. Diese Tatsache kann darauf hin- weisen, dass die Permutationen in Erzählungen nach der “Kleistschen Ten- denz” künstlich erzeugt worden sind, um den Blick auf die ‘Geschehnisfolge’ und ‘Umnständlichkeit’ nicht zu verlieren.
Emil Staiger hat versucht, “zur Verdeutlichung” den ersten Absatz von Kleists Novelle “Das Bettelweib von Locarno” “in gewohnter Art” zu erzählen. Er hat den drei-sätzigen Originalabsatz verzehnfacht, einen davon sogar erdichtet. “In gewohnter Art” vereinfacht er den komplizierten Satz Kleists, indem er nur dreimal Relativsätze und zweimal Nebensätze verwendet. Natürlich kann man nicht behaupten, dass die Übertragung von Staiger die allgemeingültige Ausdrucksform der Gegenwartssprache ist. Aber eins ist klar, die Kleistsche Sprache ist sowohl für seine Zeitgenossen als auch für die gegenwärtigen Leser ungewöhnlich. Seine sprachliche Problematik, die die Nacherzähler des 19. und 20. Jahrhunderts auch absichtlich zu vermeiden scheinen, sind folgend: 1. “Überschwenglich” verwendet Kleist die Nebensätze und Relativsätze ohne Berücksichtigung auf die inhaltliche und syntaktische Einheit des Satzes. 2. Innerhalb eines Satzes kommen die hypotaktischen Konstruktionen zu oft vor, so dass die Sachverhalte des Satzes nicht einheitlich bleiben können. 3. Ein Aussagesatz besteht aus mehren Finitverben (parataktischer Satzbau), obwohl er zu mehreren selbstständigen Sätzen aufgebaut werden kann. 4. Seine Einfügung der Nebensätze und Relativsätze ist so ungewöhnlich, dass sie gegen die “gewöhnlichen” Satzstellungsregeln verstößt.
Abrer Kleist erzählt durch diese “ungewöhnliche Erzählweise” dem Leser das Geschehnis und den Raum “anstoßweise” und atemberaubend, so dass sich die erzählte Welt in einem Satz zeitlich und räumlich mehrfach anhäuft und sich überlagert. Dann wird sie in den Absatz nach und nach konzentriert, und schließlich bilden die konzentrierten Kräfte die “ungeheuere dramatische Spannung und Ballung” wie ein Bogen. Das wäre sein absichtlich erzeugter Stil und seine zielgerichtete sprachliche Ästhetik.
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